Was ist Karma Yoga? Just do it!
Man hört es immer wieder. Ob in der Yogastunde oder während der Yogalehrerausbidung. Aber was ist Karma Yoga? Wir decken auf! Und eigentlich ist es ganz einfach: Karma ist die Handlung, der simple Akt des Tuns.
Bei allem was wir tun, können wir praktisch bewusst oder unbewusst Karma Yoga praktizieren.
Das Karma, die Handlung, diktiert ja eigentlich unser Leben, da wir ununterbrochen am machen und tun sind – wir sind ständig auf einer Mission. Wie die Schritte, die wir im Leben gehen. Ein Schritt nach dem Anderen, eine Aktion nach der anderen. So bringen wir das Karma-Rad ins Rollen, Schritt für Schritt.
Achtung! Manchmal können wir einen Schritt in die falsche Richtung nehmen und dann von unserem Weg abweichen! Genauso können unsere Handlungen unser Leben aus dem Gleichgewicht bringen und uns daran hindern, unser Ziel zu erreichen: innere Liberation, Freiheit!
Doch wir haben Glück! Genauso, wie unsere Schritte wieder zurück auf den rechten Weg gelangen können, so können wir auch unsere Handlungen korrigieren und aus unseren Fehlern lernen, um unser Karma zurück ins Gleichgewicht zu bringen.
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24/7 Karma-Yoga - das klingt anstrengend !
Ja, allerdings. Eine Haltung der Selbstlosigkeit in alles einzubetten was wir tun, ist aufrichtig und auch anstrengend. Denn sie ist nicht auf bestimmte Zeiten oder Orte beschränkt, sondern vielmehr ein kontinuierlicher Ansatz, der in unseren alltäglichen Aktivitäten, Beziehungen und Entscheidungen verwurzelt ist.
Ob es sich um berufliche Verpflichtungen, zwischenmenschliche Beziehungen, familiäre Verantwortlichkeiten oder persönliche Interaktionen handelt, Karma Yoga erinnert uns daran, dass jede Handlung eine Gelegenheit ist, Liebe, Hingabe und Positivität auszustrahlen.
Wir dienen aus einem Platz des Mitgefühls und der Selbstlosigkeit heraus, ohne Erwartungen an die Ergebnisse zu haben. Das bedeutet nicht, dass wir unsere eigenen Bedürfnisse ignorieren, sondern dass wir die Motivation hinter unseren Handlungen überdenken.
Wenn wir das schaffen, fallen uns unsere Handlungen einfacher. Sie verursachen keinen Druck, kein schlechtes Gewissen, keine Erwartungen, und somit keine Enttäuschungen.
Thought-Play:
Stell dir vor, du befindest dich in einem dichten Wald, doch du nimmst kaum etwas um dich herum wahr. Deine Schritte sind hastig, dein Atem ist schwer. Du kämpfst und drängst dich an deine Grenzen. Doch frage dich: Warum diese Eile? Warum dieser unerbittliche Druck? Warum machst du das überhaupt?
Warum strebst du nach Geschwindigkeit, während du dich doch in einem Ort von solch natürlicher Schönheit befindest? Warum setzt du dir solche strengen Maßstäbe? Warum rennst du? Rennst du für dich und deine Gesundheit? Oder rennst du, um deine Leistung auf deinem Fitnesstracker als persönlichen Triumph festzuhalten und stolz in den sozialen Medien zu teilen? Vielleicht möchtest du dich beweisen – sei es vor dir selbst oder vor anderen. Doch halte inne und frage dich: Warum rennst du wirklich?
In dem Augenblick, in dem dir bewusst wird, dass du es für dich tust – ohne verborgene Absichten, ohne den Druck – geschieht etwas Magisches. Dein Körper lockert sich, die Anspannung weicht langsam. Vielleicht huscht sogar ein Lächeln über dein Gesicht. Du läufst mühelos, atmest die reine, kühle Waldluft ein und nimmst die Schönheit der Natur um dich herum in all ihren Details wahr. Die Farben leuchten intensiver, die Welt um dich herum wird lebendiger – als würdest du sie zum allerersten Mal entdecken. Und so läufst du weiter, ohne Fesseln, ohne Grenzen, nur du und der Wald, im Einklang, in absolutem Genuss.
Karma Yoga ist somit ein bewusstes Bemühen und knallharte Ehrlichkeit unserem inneren Selbst gegenüber. Diese Ehrlichkeit und Geständnis hilft uns, unsere Handlungen zu transzendieren und sie zu einem Mittel der spirituellen Entwicklung und des Dienstes zu machen. Es fordert uns auf, unsere Absichten zu hinterfragen, unser Handeln zu prüfen und auf eine Weise zu handeln, die nicht nur uns selbst, sondern auch anderen und der Welt um uns herum zugutekommt.
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Die Herausforderung des Altags
In unserer heutigen schnelllebigen Welt, in der Wettbewerb, Leistungsdruck, Perfektionismus und ständige Vergleiche über Social Media den Ton angeben, kann Karma Yoga eine bemerkenswerte Zuflucht bieten
Viele Tugenden wie Ehrlichkeit, Loyalität, Hingabe, Rücksichtnahme, Selbstlosigkeit, Authentizität etc. haben es in der facettenreichen Welt schwer ihren Platz zu finden.
Wenn wir diesen Tugenden keinen Platz zuweisen und nicht bewusst und selbstlos handeln und wenn jede unsere Handlung eine Motivation des Eigennutzes hat, oder dazu dient, andere glücklich zu machen, anderen zu gefallen oder immer den 1. Platz zu haben, dann zerren wir unsere Energiereserven dermaßen aus, dass wir daran zerbrechen – auch Burnout genannt.
Integration von Karma Yoga im Alltag
Die Einbettung von Karma Yoga in den Alltag bedarf viel Mut und Ehrlichkeit sich selbst gegenüber.
Karma Yoga ermutigt uns selbstlose Handlungen auszuführen, ohne uns an die Ergebnisse zu klammern. Im modernen Kontext bedeutet das, unsere Taten mit einem offenen Herzen und der Absicht zu vollbringen, Gutes zu tun, ohne auf persönlichen Gewinn oder Anerkennung fixiert zu sein. Das kann bedeuten, in der Arbeit unser Bestes zu geben, ohne auf Ruhm aus zu sein, oder anderen Menschen ohne Erwartungen zu helfen. Es kann auch bedeuten, sich bewusst zu sein, wie unsere Handlungen und Entscheidungen andere beeinflussen und unser Umfeld gestalten.
Sei mal ehrlich zu dir, wohin tendierst du oft?
Ego und persönliche Motivation
In einer Welt, die uns dazu drängt, ständig erfolgreich und perfekt zu sein, fällt es schwer, das Ego und die persönliche Motivation loszulassen. Oftmals handeln wir, um Lob oder Anerkennung zu erhalten, anstatt aus reiner Selbstlosigkeit
Zeitmangel und Stress
Der moderne Lebensstil lässt oft wenig Zeit für selbstloses Handeln. Alles ist getrieben durch Stress und wir wählen den schnellsten Weg, um Lob und Erfolg, sei es in der Karriere oder im Privaten, zu erreichen.
Handlungen und Hingabe
Zeitdruck und Stress können es schwierig machen, sich auf andere zu konzentrieren und ihnen zu dienen.
Überreizung und Ablenkungen
Die ständige Reizüberflutung durch Technologie und soziale Medien kann dazu führen, dass wir uns schwer tun, im Moment zu bleiben und mit echtem Mitgefühl zu handeln.
Vergleichskultur
Die Kultur des ständigen Vergleichs auf Social Media kann dazu führen, dass wir Handlungen ausführen, um anderen zu imponieren, anstatt aus wahrer Selbstlosigkeit.
Schnelle Ergebnisse
Die moderne Welt erwartet oft sofortige Ergebnisse, was es schwierig machen kann, sich darauf zu konzentrieren, langfristig Gutes zu tun, ohne sofortige Belohnungen zu erwarten.
Die Befreiung durch Karma Yoga
Trotz dieser Herausforderungen kann Karma Yoga eine erfrischende Befreiung in unserem modernen Alltag bieten. Wenn wir uns bemühen, selbstlose Handlungen auszuführen und uns nicht an Ergebnisse zu klammern, befreien wir uns von der Last des Egos und der ständigen Selbstzentrierung. Wir erfahren innere Freiheit, indem wir unsere Handlungen von den Fesseln der Selbstsucht und des Leistungsdrucks befreien. Karma Yoga erinnert uns daran, dass wahre Erfüllung nicht durch äußere Anerkennung kommt, sondern durch den inneren Frieden, den wir durch selbstlose Taten und Mitgefühl erreichen.
In einer Welt, die oft von Eile und Selbstbezogenheit geprägt ist, kann Karma Yoga eine Wegweiser sein, der uns daran erinnert, dass die wahre Schönheit des Lebens im Dienst an anderen und im Loslassen von Ergebnissen liegt. Es mag eine Herausforderung sein, aber die Befreiung, die es bringt, ist wahrhaftig, zeitlos und von unschätzbarem Wert.
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